Bin ich mit von der Partie, engagiere ich mich. Zu 100%. Das war so als Lehrperson, als Trainer, als Präsident verschiedener Organisationen, als Politiker oder Gewerkschafter.
Werde ich in einen Prozess mit einbezogen, beteilige ich mich mit warmem Herzen, helfenden Händen und klarem Verstand. Egal, ob mein Gegenüber eine Einzelperson, ein Team oder eine Organisation ist. Ich lasse mich auf den gemeinsamen Prozess ein und bewahre dabei je nach Rolle die Aussensicht oder gebe mich ins Team ein.
Die Zusammenarbeit im Vorstand des Vereins mit all den Einsätzen bei Veranstaltungen (Theatertage Lenzburg, Theaterfunken), der Austausch mit Künstlern und das Verhandeln mit Gemeinde und Behörden um bessere Konditionen verhalfen mir zu tiefen Einblicken in die anspruchsvolle Welt der Kulturschaffenden.
Der Verein wurde 2017 aufgelöst. Die gemeinsame Reise beendet.
Lesen. Bücher. Eine eigene Buchhandlung mit anderen teilen. Ein wunderbarer Gedanke. In der Rathausgasse Lenzburg haben wir diesen Gedanken für fünf Jahre in die Tat umgesetzt. Gemeinsam mit einem pensionierten Buchhändler, der für seine Bücher lebte. Wir haben es nicht geschafft, die Buchhandlung in jüngere Hände zu übergeben.
Der Enthusiasmus trug uns durch fünf erfahrungsreiche Jahre und brachte uns vertiefte Einblicke in eine hart umkämpfte Branche.
Politische Arbeit in einem Exekutivgremium brachte mir nicht nur die Mechanismen einer demokratischen Gesellschaft näher. Sie zeigte mir zudem, wie wichtig es ist, ein grosses Engagement für Inhalte, die einem wichtig sind, zu leben. Inhalte, lässt man sie einfach schleifen, sukzessive verloren und vergessen gehen.
Die politische Arbeit in den Kommissionen (Geschäftsprüfungskommission, Kulturkommission) und im Rat lehrte mich, für Inhalte einzustehen. Dafür zu argumentieren. Sie lehrte mich zu verhandeln. Genau hinzuhören und gezielt nachzufragen. Lösungen über Optionen anzustreben und umzusetzen. Und sie lehrte mich, spontan vor viele Leute hinzustehen und die eigene Meinung zu vertreten.
Im Vorstand des VPOD Sektion Lenzburg lernte ich die Anliegen vieler Berufsgruppen kennen, die ich sonst nie in meinem Leben getroffen hätte. Als Lehrer kam ich in Kontakt mit Angestellten der Justizvollzugsanstalt, mit Mitarbeitenden der Spitäler, mit Gemeindeangestellten. Ich erhielt die Gelegenheit, mich mit arbeitsrechtlichen Fragen auseinanderzusetzen, durfte Menschen kennenlernen, die sich mit viel Engagement für die soziale Gerechtigkeit aller einsetzten. Spannende und prägende Erfahrungen. Auch zu erkennen, dass echte und nachhaltige Änderungen von Verhaltensweisen wenn denn nur evolutionär ablaufen. Und die Erkenntnis, wie elementar soziale Integration für das Zusammenleben in der Gesellschaft ist.
In meinen verschiedenen Funktionen als Präsident, Spielleiter und Jugendschachleiter durfte ich mithelfen, Clubs weiterzuentwickeln, Schülerschachabteilungen aufzubauen, Verbände zu fusionieren, Teams zu coachen und Turniere aufzubauen. Heute ist Schach eine meiner favorisierten Freizeittätigkeiten – fernab von Wettkampf.
2015 endete meine langjährige Vorstandstätigkeit beim SC Lenzburg.
Wie Teams funktionieren lernte ich vor allem im Sport. Als Trainer von Damenteams und Spielertrainer von Herrenteams durfte ich miterleben, was gewinnen und verlieren bedeutet, was das gemeinsame Kämpfen für den Erfolg für Kräfte freilegen kann, wieviel Energie entsteht, wenn Menschen zusammen ein Ziel avisieren, hart dafür arbeiten und es schliesslich erreichen.
Gemeinsames Training, das intensive Vorbereiten auf Anlässe, das Entwickeln von Fähigkeiten und Fertigkeiten, das Einüben von Automatismen, das Hinarbeiten auf die Stunde X – viele Inhalte dieser Tätigkeiten als Trainer habe ich in meine Coaching-Arbeit mit Menschen und Teams mitnehmen können.